An diesem Bild sieht man hervorragend, wie man mit der Kamerahaltung das Foto/Motiv steuern kann:
Wird die Kamera gerade gehalten, fliehen die Linien auf dem Bild nicht.
Fotografiert man außerdem weiter weg mit Tele (im Vergleich zum Weitwinkel), verdichtet sich das Motiv bei demselben Ausschnitt, derselben Größe.
An einem Fotobeispiel von Roland konnten wir noch einmal verdeutlichen: Erst den Bildausschnitt im Sucher prüfen, ist das Bild nicht gut: andere Position suchen, andere Perspektive (obwohl es in Rumänien fast unmöglich ist, kein Stromkabel mitzufotografieren)!
Im Übrigen: Im Sucher sieht man nicht das ganze Bild wie auf dem Display, nicht wundern!
An Karlas Bild sah man auch wunderbar den Unterschied zwischen der Wirkung eines hochformatigen oder querformatigen Bildes:
Querformat |
dasselbe Bild im Hochformat |
Super Bild: Der Knauf ist aus der Mitte geholt, das Bild dreigeteilt, leider ließ sich nichts mit der Reflexion machen...außer: die Aussentür schließen - aber das fiel uns erst zu spät ein ... Ihr seht also: Fotografieren hat viel mit Geduld und am Anfang auch mit Probieren zu tun. Und manchmal muss man das Licht überlisten ;0)
Nach der Besprechung gingen an Bord zum Ablegen: Timi, Stefi, Reka, Vlad, Sebi.
Unsere erste Station war Scheindorf und Herr Müller zeigte uns jeden Winkel des Dorfes: Schwäbische Häuser, Häuser von Auswanderern, den deutschen Friedhof mit dem Grab Johann Ettingers...es wimmelte vor Motiven und Geschichte(-n).
Werner Mueller in Begleitung |
Danach flüchteten wir vor der sengenden Hitze zum kühlen Brunnenwasser, zu Sarmale und Kuchen, die alle an einer reich gedeckten Tafel auf uns warteten. Herr Müller wollte uns gar nicht wieder gehen lassen, zumal es viel zu besprechen gab, nicht zuletzt über die Scheindorf-Homepage (http://www.scheindorf.de/).
Doch unser Weg war noch weit und so mussten wir aufbrechen nach Unterhamroth.
Wir staunten nicht schlecht über folgende Begebenheit: Ein Mann wurde auf seinem Mofa durch's Dorf fahrend von einem rasenden PKW fast über'n Haufen gefahren. Doch der Mann beklagte sich nicht, stand auf und schwankte schweigend, wenngleich auch etwas zittrig und mit blutendem Gesicht, in den Konsum (in's "Magazin"). Als er wenige Augenblicke später den Laden wieder verließ, hielt er eine große Flasche Bier in den Händen, die er sogleich sorgfältig auf dem Gepäckträger seines Mofas befestigte. Kurz darauf saß er wieder auf seinem mobilen Untersatz und fuhr leicht schlängelnd davon. Wir, als paralysierte BeobachterInnen, waren ob dieser Begebenheit kurzzeitig nur noch in der Lage, ungläubig den Kopf zu schütteln.
In Glashütte begann es dann zu regnen, aber der Anblick der katholischen Kirche entschädigte uns: Sie steht genau hinter der ehemaligen Glasfabrik - ein außergewöhnlicher Anblick. Die Kirche selbst ist restauriert und renoviert, hat aber ihren Charme nicht verloren. Herr Fetz, der so gütig war, uns die Kirche aufzuschließen, öffnete uns danach auch sein Haus und lud uns alle zu Kaffee und Keksen mit seiner Familie (die gerade auch aus Deutschland da war) ein. Was für ein schöner Moment des Beisammenseins, während die Sonne sich mühsam durch die Wolken kämpfte.
In Burlescht, einem Ort, in dem nur noch zwei Schwaben wohnen, wurden wir von Frau Osan empfangen. Wir wurden vom Friedhof, zur Schule, zum Kulturhaus, hin zum Pfarrhaus und in die Kirche geführt, die extra für uns mit atmosphärischer Musik erfüllt wurde. Da die schwäbische Bevölkerung in Burlescht zusehends abgenommen hatte, wurde diese römisch-katholische Kirche 1992 zu einer orthodoxen Kirche.
Wir fotografierten fleißig bis in die Abendstunden hinein, genauer gesagt, die Blaue Stunde, in der man wunderbar Nachtaufnahmen schießen kann, aber trotzdem noch Licht hat.
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